Gemeinsam feierten Rüderswil und Lauperswil den Weltgebetstag. Dieses Jahr wurde die von viel Hoffnung getragene Liturgie von Frauen aus England, Wales und Nordirland gestaltet.
Auf dem Bild für den diesjährigen Weltgebetstag sind zwei grosse Türflügel zu sehen, die sich öffnen und den Blick auf eine grüne Hügellandschaft freigeben. Ein Pfad führt dem blauen Himmel entgegen, eine Friedenstaube weist den Weg. Das schöne Gemälde steht für einen Vers des Propheten Jeremia; dieser verspricht Gottes Gedanken des Heils und schliesst mit der Zusage: «Ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.»

Für jeden Kontinent eine Kerze
Natürlich kann man in der grünen Landschaft aber auch die Heimat der Frauen entdecken, die die Liturgie für den Weltgebetstag 2022 gestaltet haben: Sie kommen aus England, Wales und Nordirland. Aus den Ländern also, die so schön wie vielfältig sind. Länder, in denen es sanfte Hügel, aber auch Felsen und zerklüftete Klippen gibt. Dies betonte Eliane Emmenegger bei ihrer Begrüssung. Sie wies aber auch auf die Situation im Osten Europas hin und stellte fest: «Krieg ist etwas vollkommen unnötiges!» Mit der Hoffnung auf einen baldigen Frieden habe das WGT-Team aus Lauperswil und Rüderswil die Feier vorbereitet. Während der Liturgie wurden sieben Kerzen angezündet, eine für jeden Kontinent der Erde. Und jede neu brennende Kerze wurde mit einem Gebet begrüsst: «Wir zünden eine Kerze der Hoffnung an. Mit deinem ganzen Volk wollen wir feiern.»
Drei Frauenschicksale
Nachdem Brigitte Streit den zahlreich erschienen Besuchern die drei Länder genauer vorstellte, lernten die Zuhörer verschiedene Frauen kennen, jede mit einer eigenen Geschichte. Ergreifend war die Schilderung von Lina, die zeigt, dass auch im reichen Grossbritannien viele Menschen unter der Armutsgrenze leben: Da ihr alleinerziehender Sohn nicht arbeiten kann, kümmerte sich Lina um ihre vier Enkelkinder. Oft hat sie dabei selbst aufs Essen verzichtet, damit die Enkelkinder satt wurden! Natalie litt unter der Gewalt ihres Mannes und musste als Schwangere um das Leben ihres Kindes bangen, Emily verlor bei einer schweren Krankheit ihr Gehör und musste ihre Lebenspläne ändern. Alle Frauen haben eines gemeinsam: sie verloren die Hoffnung nicht und fanden im Glauben an Gott neue Zuversicht.
«Tea Time!»
Nach der Feier wurden die Besucher mit Spezialitäten von den britischen Inseln verwöhnt: verschiedene Cakes, Sandwiches, Lemon Curd – und natürlich Tee! So fand der unterhaltsame Abend einen gemütlichen Ausklang. Dem Team des Weltgebetstag gebührt ein herzliches Dankeschön. Die von den engagierten Frauen gestaltete Feier war stets würdevoll und gekonnt begleitet am Klavier von Barbara Rentsch. Und: Das Team gab den Besuchern viele gute Gedanken mit auf den Weg!
Benjamin Stocker-Zaugg