Der Weltgebetstag wurde dieses Jahr nicht im Rahmen eines Gottesdienstes gefeiert. Auf einem Stationenweg in der Kirche wurde über den Inselstaat Vanuatu informiert.
Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich im nächsten Augenblick in Vanuatu, einem Inselparadies im Südpazifik. Ein Land, das mit Sonne, Palmen und blauem Meer einen deutlichen Kontrast zu unserer eigenen Heimat bildet. Und ein Land, das uns träumen lässt. Frauen aus Vanuatu haben den diesjährigen Weltgebetstag gestaltet, der am 5. März in der Kirche in Lauperswil mit einem Stationenweg gefeiert wurde.
Sonne und Sturm
Ein Team der beiden Kirchgemeinden Rüderswil und Lauperswil hat den Weltgebetstag in der Kirche Lauperswil vorbereitet; es gelang ihnen, mit gestalterischem Geschick etwas von der lichtvollen Südsee-Stimmung in die Kirche zu bringen. Besucher konnten sich an mehreren Informationstafeln über Vanuatu informieren. Dabei erfuhren sie, dass es auf den insgesamt 83 Inseln nicht nur Sonnen-, sondern auch Schattenseiten gibt. So wird die Inselgruppe, die rund 2500 Kilometer nördlich von Neuseeland liegt, regelmässig von Erdbeben, Sturmfluten und Vulkanausbrüchen heimgesucht. Entsprechend schlimm sind die Folgen, da die Landwirtschaft und die Fischerei wichtige Erwerbszweige sind. Vanuatu hat eine reiche Kultur, es gibt mehr als 100 Sprachen und damit die höchste Sprachdichte weltweit. Identität stiftet die Landessprache Bislama, die sich aus traditionellen Dialekten, aber auch aus Englisch und Französisch zusammensetzt.
Auf festen Grund bauen
Die Liturgie baut auf einem Gleichnis auf, das den Glauben mit einem Haus vergleicht, das auf felsigem Grund gebaut ist; es bleibt auch dann stehen, wenn es Sturmwinden ausgesetzt wird. Die Frauen aus Vanuatu strahlen mit ihren Gebeten viel Zuversicht aus; sich wünschen sich, dass der Glaube fest wie ein Fels ist, dass Gottes Wort Halt gibt und dass das Leben in Gottes Liebe verankert bleibt. Im Text der Liturgie kommt auch Jacklyn zu Wort, eine junge Frau vom Land, die mangels Ausbildung in Port Vila keine Arbeit findet und auch nicht in ihr Dorf zurückkehren kann. Trotzdem verliert sie die Hoffnung nicht und betet dafür, dass junge Menschen in den Dörfern eine Chance bekommen
Kulinarische Spezialitäten
Der Stationenweg in der Kirche wurde abgerundet mit viel Musik aus Vanuatu und mit einer Filmvorführung. Wegen der zurzeit gültigen Einschränkungen wurde darauf verzichtet, in der Pfrundscheune kulinarische Spezialitäten zu servieren. Das Team wollte den Besuchern dennoch etwas anbieten und offerierte kleine Kuchenstücke, die alle mit nach Hause nehmen konnten.