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Am vergangenen Palmsonntag trafen sich in der Kirche Rüderswil 14 Jubilarinnen und Jubilare zur goldenen Konfirmation. Viele Erinnerungen an die Feier vor 50 Jahren wurden wach.
Wie sah eine Konfirmation vor fünf Jahrzehnten aus? Zu dieser Frage mussten die Jubilare nicht lange überlegen. «Die Feier war steifer und formeller», erinnerte sich einer der Teilnehmer. Heute würde die Konfirmation zu einem grossen Teil von den Jugendlichen selbst gestaltet. Und eine Jubilarin ergänzte: «Bei den Kleidern gab es nicht viele Möglichkeiten, wir trugen schwarz oder dunkelblau; die Buben Anzüge, die Mädchen Kleider. Wir wurden dann einzeln nach vorne gerufen, um vom Pfarrer den Konfirmationsspruch entgegenzunehmen. Musikalisch gab es nur das Orgelspiel.» Wichtig gewesen sei aber schon damals der zweite Teil, die Feier im Kreis der Familie.
Die goldene Konfirmation war geprägt von viel Musik. Die «Bärgbure Ranflüh» eröffneten den Gottesdienst mit dem Jodellied «Kühers Morgenlied», einer Volksweise von Adolf Stähli. «Werft von den Herzen eure Sorgen, stimmt an ein freudig Lied», heisst es in der ersten Strophe. Ein Text, der gut zu diesem Frühlingsmorgen passte, an dem immer wieder einige Sonnenstrahlen den Weg durch die Wolken fanden. Pfarrerin Renate Beyeler begrüsste die goldenen Konfirmanden und sinnierte darüber, was Menschen in 50 Jahren alles erleben! In ihrer Predigt nahm sie Bezug auf den Turmbau zu Babel und fragte, ob ein unbegrenztes Wachstum wirklich sinnvoll ist. Für Renate Beyeler bedeutet Weisheit und Wissen auch, verzichten zu können. Und die Einsicht, dass weniger manchmal mehr ist.
Anschliessend an den Gottesdienst waren die Konfirmanden zusammen mit dem Jodlerchor zu einem Apéro riche in der Pfrundscheune eingeladen. Natürlich wurden lebhaft Erinnerungen an damals ausgetauscht. Zur Erinnerung an den Tag wurde ein Gruppenfoto gemacht. Mit angeregten Gesprächen klang die goldene Konfirmation 2023 aus.
Benjamin Stocker