Mützlenberg-Predigt: Wo ist Panama?

Auch dieses Jahr war der Gottesdienst in Mützlenberg gut besucht. Pfarrer Bernard Kaufmann taufte zwei Kinder und ging in seiner Predigt auf das Land der Träume ein, das weniger weit weg ist, als es uns meist scheint.

Eine milde Sommersonne erhellte den Morgen und versprach schönes Wetter für diesen Sonntag. Das Team, das den Berggottesdienst vorbereitete, hatte sicher auch Augen für diese Idylle, war aber emsig dabei, Festbankgarnituren aufzustellen und die Tische mit frischen Blumen zu schmücken. Und die meisten Plätze waren besetzt, als Pfarrer Bernard Kaufmann um 10 Uhr den Gottesdienst eröffnete. Musikalisch begleitet wurde er von Thomas Aeschbacher. Dieser erfreute die Teilnehmer mit vertrauten Weisen, wie «Im Ämmitau», die er mit einem Langnauerli spielte. Thomas Aeschbacher stimmte auch die Kirchenlieder an, in den vergangenen Jahren übernahm diese Aufgabe die Musikgesellschaft Rüderswil; aus bekannten Gründen wurde heuer darauf verzichtet.

Zwei Kinder empfingen die Taufe: Leonie Hubacher und Maiju Schmid. Bernard Kaufmann erzählte in seiner darauf folgenden Predigt eine Geschichte, die Kindern und Erwachsenen gleichermassen gefiel: «Oh, wie schön ist Panama!» Die Zuhörer lernten den kleinen Bären und den kleinen Tiger kennen, die im Fluss eine Kiste finden, die nach Bananen riecht und auf der «Panama» stand. So dachten beide, das ferne Panama müsse viel schöner sein als ihr eigenes Zuhause. Und machten sich auf den Weg, der sie zuletzt wieder zu ihrem eigenen Daheim führte. «Alles umsonst?», fragte Bernard Kaufmann und gab die Antwort gleich selbst: «Nein. Denn dann hätte sie nicht all die Tiere kennengelernt, die ihnen auf dem Weg begegneten.» Und erst die lange Reise habe ihnen bewusst gemacht, wie schön ihre eigenes Zuhause ist! 

Die Geschichte habe einen christlichen Bezug, betonte Bernard Kaufmann. Denn Menschen seien auf der Suche nach Gott, ohne zu merken, dass er längst da ist: «Wo ist Gott, der schon lange auf uns wartet, ohne dass wir es bemerken? Er hat uns längst gefunden.»

Im Anschluss wurde allen Besuchern eine Bratwurst mit Brot und ein Getränk offeriert. Viele genossen das Miteinander im Freien sichtlich, frischten Bekanntschaften auf und nahmen sich Zeit zum verweilen und «brichten». Und erst als die Sonne über dem malerischen Mützlenberg im Zenith stand, machten sich die letzten Predigtbesucher auf den Heimweg.

Benjamin Stocker-Zaugg