Battista besuchte Rüderswil

Musik altert nicht. Werke die vor Jahrhunderten entstanden sind, vermögen auch heute noch zu begeistern. Dies ist das Resumée des Auftrittes des Ensemble7 in der Kirche Rüderswil.

Gleich mit den ersten Takten entführten die Musizierenden das Publikum in die Welt des Barock. Mit zwei Tänzen von Giovanni Battista Vitali liessen sie die faszinierende Epoche wiederauferstehen, die von reichen Verzierungen und von Lebensfreude geprägt war. Das Ensemble7 wurde 1993 im Raum Bern von sieben Musikerinnen und Musikern gegründet. Und mit den Battista-Tänzen waren die Akteure ganz in ihrem Element, denn Werke des Barock und der Frühromantik gehören zu den Spezialitäten des Ensemble7. Die Frauen und Männer meisterten den schwierigen, sechs-stimmigen Satz bravourös, mit musikalischer Präzision und mit viel Einfühlungsvermögen in eine Komposition, die vor mehr als 300 Jahren entstanden ist! 

Bach, ein klingender Name
Natürlich durfte Johann Sebastian Bach, der grosse Barock-Komponist, nicht fehlen. 

Mit einem Konzert für Cembalo und Orchester demonstrierten die Musizierenden eindrücklich, wie Bachs Werke der musikalische Ausdruck mathematischer Ordnung sind! Der Fokus blieb auf die Familie Bach gerichtet, denn nun war die Reihe an Carl Philipp Emanuel, dem berühmtesten Sohn. Spannend erklärte Andreas Marti, wie dieser 1768 nach Hamburg zog, um dort Karriere zu machen. In der Hansestadt entstand auch die Symphonie, die als nächstes zu hören war. Im Gegensatz zu seinem Vater liebte Carl Philipp Emanuel Bach das Verspielte, spontane Tempiwechsel und überraschende Übergänge.

Von Hirten und Schafen
Einen musikalischen Leckerbissen behielt das Ensemble7 bis ganz  zum Schluss des Konzertes zurück: Die Kantate «Schafe können sicher weiden», eine der vermutlich bekanntesten Melodien von Johann Sebastian Bach. Der schöne Satz ist ein Teil der Jagdkantate und besingt  das beschauliche Hirtenleben, aber auch den Frieden, über den weise Herrscher wachen. sbr